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Das Wetter für Sölden

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Spätestens jetzt war klar, das muss unser nächstes Ziel werden. Da ja an der Dufourspitze alles wie am Schnürchen geklappt hatte auch der Abstieg war binnen vier Stunden erledigt konnte diesem Projekt eigentlich nichts mehr im Wege stehen. Von 17 Bergsteigern, die sich an diesem Tag an der Dufourspitze versucht hatten, standen sieben auf dem Gipfel, somit ist der Berg bei weitem nicht so überlaufen wie in den Führern oft dargestellt.

  • bb06
Unser Fazit: Eine absolut lohnende Tour, die den ganzen Bergsteiger fordert. Am Tag darauf stiegen wir gemütlich zur Station Rotenboden mit der Gornergrat Zahnradbahn ab und ließen uns nach Zermatt chauffieren, wo wir den Nachmittag verbrachten und gleich die Hütten am Mont Blanc buchten. Genau 24 Stunden später am Freitag, 16. Juli saßen wir schon auf der Terrasse der Tete RousseHütte bei einem Dosenbier für sieben Euro! Die Fahrt nach Les Houches nahe ChamonixSeilbahn , Zahnradbahn und der Aufstieg zur Hütte waren kein Problem und schnell erledigt. Aber kaum auf der Hütte angekommen bekamen wir schonungslos die Schrecken des großen Couloirs zu spüren. „Da ist jemand abgestürzt“, hörten wir in zig verschiedenen Sprachen. Keine fünf Minuten später war ein Hubschrauber da und kreiste dreimal um das Couloir, bevor er wieder verschwand. Fehlalarm! Nur ein Rucksack, ohne Bergsteiger dran, war durchs Couloir gerumpelt. Todescouloir wird es oft genannt, weil es extrem steinschlag-

gefährdet ist und immer wieder schwere Unfälle passieren. Das große Couloir, Bild rechts im unterem Drittel des trichterförmigen Couloirs verläuft der Weg. Da wir vorhatten, das Couloir vor Sonnenaufgang zu durchqueren und sich nachts der Steinschlag meistens in Grenzen hält, machten wir uns nicht allzu viele Sorgen.

  • bb07
Mehr Kopfzerbrechen bereitete uns der Wetterbericht: „heavy thounderstorms in the morning", hieß es da. „Bis der Morgen kommt, sind wir auf jeden Fall schon auf der Gouter Hütte", beratschlagten wir am Abend.

Gipfelerlebnis Mont Blanc

Am Samstag, 17. Juli, morgens um 02.15 Uhr, standen wir marschbereit vor der Tete Rousse-Hütte, auch alle anderen machten sich auf den Weg. Also nichts wie los! Um zehn vor drei standen wir vor dem großen Couloir, montierten die Steigeisen und seilten uns an. Nicht ein Steinchen viel in dieser Zeit durch den Trichter. Fünf Minuten später war alles vorbei, das Couloir lag hinter uns und war schnell vergessen. Viel mehr Probleme bereitete uns die Wegfindung in völliger Dunkelheit. Vier- bis fünfmal hatten wir uns schon verrannt, bis wir irgendwann entnervt sagten: Pfeiff auf den Weg, Hauptsache nach oben! Wie durch ein Wunder kamen wir nach einigen heiklen Klettermanövern doch wieder auf dem stahlseilgesicherten Weg heraus. Um fünf Uhr kamen wir auf der Gouter Hütte an und warteten im Vorraum auf die Gewitterstürme. Sie kamen nicht, dafür aber immer mehr Leute, die schnurstracks an der Hütte vorbei Richtung Gipfel zogen. Etwas ratlos warteten wir, bis es um 06.00 Uhr hell wurde. Das Wetter war bei weitem nicht so schlecht wie erwartet und die Bergsteigerkarawanen Richtung Gipfel rissen nicht ab. „Also nichts wie los“, sagten wir uns. Die verlorene Stunde spukte uns in den Köpfen herum und, ohne ein Wort darüber zu verlieren, legten wir ein mörderisches Tempo vor. Es kam wie es kommen musste: Kurz vor der VallotHütte, einer Biwakschachtel auf 4362 Meter, brach ich konditionell total ein. Teilweise auf allen Vieren quälte ich mich die Hänge hinauf, bis ich schließlich aufgab: „Ich kann nicht mehr, wir müssen aufgeben“, gestand ich Marco, der schon ein paar Mal geduldig auf mich gewartet hatte. „Es sind nur noch ein paar Meter bis zum Vallot-Biwak", antwortete er, „Dort machen wir Pause, dann kehren wir um.“ Das erschien mir eine vernünftige Idee zu sein, obwohl ich sonst nicht mehr viel um mich herum wahrgenommen habe.

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